Ich befinde mich zurzeit mitten in so einem kleinen Nach-Weltmeisterschafts-Blues. Die WM 2010 in Südafrika ist vorbei, das Stadion ist eingepackt und die neue Bundesligasaison hat leider auch noch nicht begonnen. Im Volksmund nennt sich dieses etwas seltsam anmutende Konzept: Sommerpause.
Einerseits ist ja so ein Break auch mal ganz angenehm, aber so langsam könnte es mal wieder los gehen. Ich langweile mich also gerade so ein bisschen und da habe ich direkt beschlossen meine kleine Classics-Reihe um eine weitere kurze Episode zu erweitern.
Der Titel sagt ja eigentlich auch schon alles. 😉
Es geschah auf diesem schon mal beschriebenen USA-Trip 1997, der hier noch 1-2 x Thema sein wird. Irgendwann sind wir auf dieser Reise auch in LA gewesen. Mir hat Los Angeles nicht sonderlich gefallen, aber das soll hier nicht das Thema sein.
Wir waren da ein paar Tage, haben auch Basketball geschaut (dazu ein anderes Mal mehr) und standen dann nach 2-3 Tagen am Flughafen von LA, um nach Miami zu fliegen.
Soweit alles nicht sonderlich spektakulär, aber das sollte sich dann ja recht schnell ändern. Wir sitzen also so etwas gelangweilt am Gate und warten auf die lausige Crew von American Airlines (amerikanische Airlines sind echt die schlimmsten!).
Ich schaue ein bisschen in der Gegend rum und durch den langen Gang zu den Gates kommt so ein sehr großer, sehr starker, schwarzer Mann entlang geschlendert. Eine unglaubliche Erscheinung. Mein Freund Jörn dreht sich auch um und sagt noch so zu mir: “Du, der dahinten kommt sieht aus wie Magic Johnson”.
Nun, es war Magic Johnson.
Allerdings ganz anders als man sich das vorgestellt hätte: Ganz lässig mit kurzer Hose, Lakers Tshirt und kleiner Sporttasche stiefelte der so auf uns zu. Keine Bodyguards, keine Security, rein gar nichts. Der war ganz alleine und wahnsinnig relaxt.
Jetzt bin ich nicht so Promi-fixiert, aber Magic Johnson ist halt für einen Basketballfan schon eine echte Hausnummer.
Nachdem ich mich also von diesem ersten Schock erholt hatte, realisierte ich, dass Magic offensichtlich auch nach Miami wollte, denn er setzte sich zur Krönung des ganzen auch noch in eine der Reihen neben uns vor das Gate und wartete auf den Abflug.
Wenn ich mir vorher die Frage gestellt hatte, warum dieser Mann so eine überaus und überall beliebte Ikone des Sports ist, dann hab ich an dem Tag live und in Farbe die Antwort bekommen: Der hatte für jeden, aber wirklich jeden ein Lächeln, einen kurzen Spruch, ein Autogramm oder ein Foto und war nicht eine Sekunde genervt. Und natürlich wurde der sofort von allen erkannt. ist ja klar. Vor allem in LA. Er hat sich dem Andrang der Foto- und Autogrammjäger ab und an durchs Telefonieren entzogen, aber er war zu jedem unglaublich freundlich. Nicht eine Person, die der weggeschickt hätte, nicht eine!
So geht jedenfalls Superstar, daran könnten sich so einige Möchtegernstars aus dem Fußballbereich wenigstens ein kleines Stück orientieren.
Irgendwann startete dann das Boarding und als wir so hinter ihm (Zufall, tatsächlich) ins Flugzeug gestiegen sind, habe ich mir ein Herz gefasst, ihn angesprochen und um ein Autogramm gebeten. Kamera hatte ich leider nicht zur Hand, aber ich war so schon aufgeregt genug, das wäre eh nichts geworden.
Bei mir ist er dann in der Größe noch mal gewachsen, weil er sich auch für mich nervige, europäische Plage mit schlechtem Englisch noch ausführlich Zeit genommen hat. Mehr als er musste, mehr als ich erwartet hätte. Erschwerend kam hinzu, dass ich nun einen Vornamen habe, der für einen Amerikaner nicht gerade sprechend ist. Er wollte ihn aber 3x genau buchstabiert bekommen, damit er ihn auch ja richtig schreibt. Das war echt groß!
Ich habe mir in meinem Leben nur eine Hand voll Autogramme von Sportlern oder Promis geholt, aber auf das von Earvin Magic Johnson bin ich total stolz! Einfach, weil er eine ganz, ganz große Persönlichkeit ist und mich selten ein Mensch so beeindruckt hat, wie Magic damals dort am Flughafen in LA.
July 27th, 2010 at 8:29 am
alles gute
August 14th, 2014 at 9:29 am
Bei einer Handvoll Autogramme, danke ich nochmals recht herzlich für die für Mats!