Am Samstag bin ich mit 3 Freunden nach Glasgow geflogen. Mit Ryanair über London. Die Anreise war schon mal gleich problematisch, weil Ryanair ab London schon Verspätung hatte. Soweit ist das eigentlich kein Problem, da das Spiel ja erst für Sonntag angesetzt war, ich hatte aber für Samstag eine Stadiontour – die letzte an diesem Tag – gebucht und die wollten wir natürlich nicht verpassen.
Nun ist Prestwick aber leider auch ca. 40 Meilen südlich von Glasgow und man braucht mit der Bahn knapp 50 Minuten in die Stadt. Es kam wie es kommen musste: Wir waren rettungslos zu spät in der Stadt. Dennoch sind wir direkt zum Stadion, einfach um mal so ein bisschen Voratmosphäre aufzusaugen und dem Fanshop am Stadion wenigstens einen kleinen Besuch abzustatten.
Dort angekommen war dann bis auf ein Tor alles geschlossen. Wir haben flehenderweise auf einen Ordner eingeredet, ob er uns nicht wenigstens mal einen kurzen Blick ins Stadion gestatten könnte, aber er war dazu erst nicht bereit. Nach ein paar Minuten, als wir aber irgendwie von diesem Tor nicht weggegangen sind, hat er offensichtlich doch angesichts der Gäste aus dem fernen Festlandeuropa mit den Dackelblicken Mitleid bekommen, kam zu uns und sagte, er würde das jetzt einfach auf seine Kappe nehmen und mit uns reingehen!
Das war schon mal ganz groß, weil er uns dann nicht nur den Innenraum des Stadions gezeigt hat, sondern es wirklich eine kleine Privatführung durch die Katakomben inkl. Trophäenraum wurde! Das war ganz großer Sport, sehr beeindruckend und ich finde Celticpark ist auch einfach ein tolles Stadion. Wenn man durch den schmalen Tunnel auf dieses Feld kommt, drängt sich einem der Eindruck auf, dass diese ganzen Fußballer gar nicht genug schätzen können wie unglaublich priviligiert sie doch sind, einfach nur weil sie solche Momente in einem vollen Stadion erleben dürfen.
Samstag war also gerettet und der Abend dementsprechend fröhlich. Glasgow ist jetzt keine schöne Stadt, aber es gibt genug nette Pubs.
Am Sonntag war es zuerst ziemlich skuril, weil der schottische Fußballfan doch anders an so ein Spiel rangeht, als wir das so gewohnt sind. Die setzen das Derby extra so früh an (12:30 Uhr), damit die Leute sich nicht schon vorher richtig einen reinbrennen können. Die Pubs machen erst um 11:00 Uhr auf, man darf in Glasgow auf der Straße keinen Alkohol trinken, Tankstellen verkaufen kein Bier und am Stadion gibt es absolut nichts. Das ist wohl der Versuch die Gewalt wenigstens so einigermaßen im Griff zu behalten.
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