Days in London Part 2 – Tottenham Hotspurs vs Portsmouth

Fußball, Premier League, Tottenham Hotspur Add comments

…wie ich ja hier bereits geschrieben habe: Es gibt noch einen zweiten Teil! :)

Da müsst ihr jetzt durch, aber um es ein bisschen interessanter zu machen: Ich finde der zweite Tag des London-Trips war noch ein gutes Stück besser als der erste Tag!

Die Sperrstunde in England hat zur Folge, dass man im Verhältnis zum Weggehen in deutschen Großstädten ab 24:00 Uhr in London entweder a) enorme Eintrittspreise bezahlen muss, um in einen Club zu kommen, b) suchenderweise durch die Straßen irrt, um einen noch geöffneten Pub zu finden oder c) aus dem Pub fliegt, aufhört zu trinken und nach Hause geht. C) ist jetzt sicher nicht die Option mit der man den Preis für das größte Partyanimal bekommt, aber es sorgt für einen entspannteren Folgetag. 😉

Wir haben uns also mehr oder weniger alle für c) entschieden und sind unerwartet zeitig im Hostelbett gewesen. Dafür hatten wir dann auch einen schönen Sonntag, der mit einem entspannten Frühstück und einem kleinen Contest am Hostel-Kicker begann.

Das war ganz relaxtes Aufwachen ohne Stress. Während wir so abwechselnd mit Kaffee- und Kickerbälle-versenken beschäftigt waren, entstand der Plan ins Lillywhites am Picadilly zu fahren. Und nein, das ist kein Bordell, auch wenn sich das so anhört!!!

Das Lillywhites ist ein wirklich riesiger Sportladen mitten in London und man munkelte es gäbe dort einen großen Ausverkauf. Die Aussicht auf spottbillige Originaltrikots konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen, also sind wir als erstes mit der Bahn mal zum Picadilly gefahren. – um die Stadt anzuschauen versteht sich…

Stefan hatte in der Zwischenzeit schon ein bisschen Sightseeing in London gemacht und brachte Fotos mit, was mir jetzt die tolle Gelegenheit eröffnet eines davon zu benutzen und so zu tun, als wenn ich mir auch die Stadt angeschaut hätte. 😉 – Das hätte ich jetzt wahrscheinlich ein bisschen geschickter formulieren sollen…Hmm…

Wie auch immer. In London haben die Geschäfte ja glücklicherweise auch Sonntags geöffnet, wenn auch erst ab 12:00 Uhr, so dass wir pünktlich um 11:55 Uhr mit ziemlich vielen Engländern am Picadilly vorm Lillywhites standen und auf das Öffnen der Tore gewartet haben. – Spätestens in dem Moment war ich mir auch sicher: Es gibt hier einen Sale! 😉

Alle stürmten in den Laden, zielgerichtet in die Fussi-Abteilung im 2. Stock und da musste ich mich dann wirklich etwas beherrschen… Die Sachen waren wirklich sehr aggressiv preisgesenkt und in solchen Momenten bin ich dann immer schwer gefährdet. Wir haben also angefangen den Laden leer zu kaufen und irgendwer kam auf die glorreiche Idee mit den unglaublich stark reduzierten Trikots der englischen Nationalmannschaft ein Geschäft zu machen. Der Virus verbreitete sich und irgendwann hatten doch einige ein paar von diesen Jerseys auf dem Arm. – Ich denke ich muss gar nicht groß erzählen, dass dieser Plan natürlich überhaupt nicht funktioniert hat, denn für die Teile gibt leider überhaupt niemand, auch nicht in Deutschland (höre ich da ‘gerade nicht in Deutschland’ ? ) Geld aus. Man hätte wahrscheinlich bei dem Aufdruck ‘England’ misstrauisch werden können, aber wenn man mal das ganz große Geld vor Augen hat, lässt man sich von sowas natürlich auch nicht mehr bremsen. Also wenn noch jemand so ein Jersey braucht…. ich hab noch welche. 😉

Na ja, irgendwann war dann der Laden leer, bzw. die Kreditkarte wollte sich mal kurz ins Cafe setzen, um sich zu erholen und daraufhin richtete sich die ganze Konzentration auf Tottenham!

Nach einem kurzen Besuch im White Hart Pub an der Liverpoolstreet bestiegen wir die Bahn gen Tottenham. – Hätten wir richtig auf die Schilder geschaut, wäre es wahrscheinlich auch die richtige Bahn gewesen. 😉 So aber führte uns die Fahrt zwar nach Tottenham, aber nicht zu der Station zu der wir wollten. Improvisieren war angesagt. Erster Versuch: Fragen wir einen Einheimischen! Der empfahl uns entweder zu laufen oder den Bus zu nehmen. Da man allem trauen darf nur nicht der Aussage eines Einheimischen wie lange man von Punkt A zu Punkt B braucht, waren wir schon soweit uns für den Bus zu entscheiden. Wie es das Schicksal so wollte sind uns in dem Moment 2 wirklich sehr gutaussehende Frauen mit Spurs-Schal begegnet und denen sind wir dann einfach ganz stumpf hinterhergelaufen und in ihren Bus eingestiegen.

Wir hielten das für einen rasenden Plan! – Bis sie irgendwann aus dem Bus ausstiegen und nicht mehr wussten wo sie waren!!! Das kommt davon wenn man Frauen hinterherläuft. :( Getoppt wurde das eigentlich nur noch durch die Tatsache, dass gegenüber der Bus an uns vorbeirauschte, den wir zuerst besteigen wollten… Na ja, wir sind den beiden dann weiter gefolgt, da sie ja offensichtlich auch zum Spiel wollten und der nächste Bus war dann ein Treffer und brachte uns bis direkt vors Stadion.

Tottenham liegt im Norden von London und von der Atmosphäre des Stadtteils ist das alles ein bisschen rauher als z.B. bei Chelsea. Man spürt jedenfalls welche Bedeutung die Spurs für die Menschen da oben haben und da war schon rund um das Stadion mehr Energie zu spüren, als im ganzen Stadion bei Chelsea. Das war sehr, sehr gut! White Hart Lane, das Stadion von Tottenham Hotspurs, ist eine alte englische Fußballkiste, mit allem was ein englisches Stadion berühmt und berüchtigt macht. Ich sag es mal so: Ein deutscher TÜV-Beamter wäre da lachend wieder rausgegangen und hätte ‘abreissen, neu machen’ auf den Bogen geschrieben. 😉

Es ist halt super eng. Die ganze Tribüne auf der wir waren wird über einen einzigen kleinen Eingang befüllt und die Eingangstore, Treppenhäuser und Katakomben sind selbst für englische Verhältnisse extrem schmal. Also an einer Panik möchte man in dem Stadion glaube ich nicht teilnehmen, aber die Atmosphäre war einfach tief beeindruckend und geil! Das Publikum war ganz anders drauf, als bei den großen Londoner Clubs wie Arsenal oder Chelsea. Die Fans gehen richtig mit, singen, beschimpfen 90 Minuten den Gegner und die ganze Stimmung ist wie das Umfeld rauher, aber auch grundehrlich. Das war ein Highlight und ich fühlte mich irgendwie an den Celtic Park erinnert.

Das Spiel war dann auch von guter Qualität, zumal Portsmouth auch noch so eine Art Prestigegegner für die Spurs ist und einige Spieler zwischen den Clubs hin- und her gewechselt sind. Tottenham Hotspurs ist ein sehr traditionsreicher Club in England, der in den letzten Jahren eigentlich immer im oberen Tabellendrittel angesiedelt war, in diesem Jahr aber riesige Probleme hat und gegen den Abstieg kämpft. – Unter uns gesagt: Mit der Mannschaft und den Spielern darf man aber nicht gegen den Abstieg spielen!

Jedenfalls haben die Spurs im Laufe des Spiels wirklich viele, viele tolle Chancen vergeben und mussten sich am Ende mit einem 1:1 begnügen. Da war viel mehr drin, aber sie haben wirklich unglaubliche Dinger vergeben und durften sich so am Ende nicht beschweren.

Nach dem Spiel war die einhellige Meinung in der Gruppe, dass wir gerade was Tolles erlebt haben und bestimmt nicht zum letzten Mal bei Tottenham Hotspurs gewesen sind. – Ich für meinen Teil plane jedenfalls bereits einen weiteren Besuch im März, weil es mich echt berührt und begeistert hat. Das Derby gegen Chelsea ist das Ziel. 😉

Danach sind wir dann in so einen ‘nur einen Pint und dann weiter’ Pub gegangen, wobei ich ehrlich gesagt so einen Pub noch nie gesehen habe. Ich glaube sowas gibt es gar nicht und auch dieser

Pub am Stadion war eher ein ‘nach vielen Pints gehts weiter’ Pub.

Auf dem Rückweg haben wir dann zur Abwechslung die richtige Station gewählt (es waren auch keine Busse oder Frauen mehr in der Nähe!), ein paar nette Bilder gemacht und sind dann mit der Bahn wieder in die Innenstadt gefahren, um letztendlich erneut im White Hart an der Liverpoolstreet zu landen. 😉

Es war dann eine relativ kurze Nacht, weil wir um 7 Uhr noch was von Stansted geflogen sind und man bis Stansted eine gute Stunde braucht. Ich war jedenfalls am frühen Morgen zurück in Hamburg, bin direkt ins Büro zur Arbeit gegangen und habe erst mal die ganzen Eindrücke und Erlebnisse verarbeitet.

Ich kann sagen: Das war ein rundum genialer Trip! Ein tolles Wochenende mit vielen netten Leuten und einem großen Stadionerlebnis im Norden von London! :)

Auf den nächsten Trip mit dieser Truppe im Januar 2010 freue ich mich jedenfalls jetzt schon!

In diesem Sinne:

We are Tottenham, Super Tottenham,
From the Lane,
We are Tottenham, Super Tottenham,
From the Lane!

6 Responses to “Days in London Part 2 – Tottenham Hotspurs vs Portsmouth”

  1. Rinnetaler Says:

    Sehr schöner Bericht. :-)

  2. grover Says:

    Toller Bericht, Danke! Vor allem der Satz mit Herha und Gladbach.

  3. Hagelkorn Says:

    Toller Bericht. Toller Blog

    Eines muss ich als jahrelanger Tottenham-Supporter aber anmerken. War übrigens auch schon einige Male an der WHL und muss sagen, dass es immer wieder ein tolles Erlebnis ist!
    Es heißt nicht “Tottenham Hotspurs” sondern “Tottenham Hotspur”. Auch wenn die Mannschaft “Spurs” genannt wird. Die Supporter werden übrigens auch als “Yids” bezeichnet.
    Danke.

    Und eine Frage noch, wie bist du an die Tickets für Celtic-Rangers gekommen. Würde mich über eine Mail freuen.
    Bis bald. Danke.

    Wäre toll

    Und eine Frage

  4. Come on you Spurs! Tottenham Hotspur - Chelsea London | Livesportfan Blog Says:

    […] at White Hart Lane! Nach dem letzten London Wochenende im Januar war ich mir doch sehr sicher das in sehr naher Zukunft zu wiederholen, da es einfach eine gute Zeit […]

  5. Raus.made Says:

    Schöner Bericht! Seh ich den Watson da auf den Bildern? Einer von den 3 Jungs im zwieten Bild sieht so aus wie er :-)

  6. Jörn Says:

    Ja, das ist Watson. 😉 Gut beobachtet. Und der daneben ist Grover. Und verrückt sind sie beide! – Allerdings auch sehr lustig und sympathisch. :))

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