Olympic Diaries London 2012 Episode 1: Der Auftakt

London 2012, Olympische Spiele, Randsportarten Add comments

Nach vielen verlorenen Monaten im Thema Fußball, widme ich die nächsten Berichte einer anderen sportlichen Großveranstaltung: Olympia! Trotz meiner durchaus vorhandenen Begeisterung für zahlreiche Sportarten, war ich ernsthaft noch nie bei den Olympischen Spielen. Ich habe das zwar in der Vergangenheit immer gerne im Fernsehen geschaut, aber es gab bisher wirklich keinerlei Überlegungen mir das mal aus der Nähe anzuschauen. Natürlich nicht, oder glaubt ihr ich reise etwa für Sportveranstaltungen durch die weite Welt??? Es hat mich tatsächlich einfach überhaupt nicht gereizt. Bisher…

Das wäre vermutlich auch noch immer so, wenn die Olympischen Spiele nicht nach London vergeben worden wären. Natürlich überraschend, weil hey, wer konnte damals bei der Vergabe ernsthaft erwarten, dass London gegen die von uns ins Rennen geschickte, hochfavorisierte, internationale Weltmetropole Leipzig überhaupt eine wirkliche Chance haben würde?? Anyway, London hat die Olympics bekommen und da wurde die Sache dann doch interessant. Großbritanniens Hauptstadt hat für mich nämlich zwei sehr charmante Vorteile: Es ist a) ausgesprochen einfach dorthin zu reisen und b) war ich da schon sehr, sehr oft, so dass man sich gar nicht groß zwischen Sightseeing und Sportwettbewerben entscheiden muss. :)

Eigentlich wollte ich auch nur 1-2 Wettkämpfe besuchen, aber nun ja… wie das eben immer so ist. Irgendwie verselbständigt sich das dann immer. 😉 Ich nutze also die gute Gelegenheit und setze einen kleinen Nicht-Fußball-Blog-Zwischengang in mehreren Teilen auf: My Olympic Diaries London 2012!

Heute Episode 1: Der Auftakt!

Ich weiß nicht wie das bei euch so ist, aber für mich gibt es ein paar Sportarten, die zu 100% für Olympia stehen (und mich eigentlich auch nur während Olympia interessieren!). Schwimmen gehört zum Beispiel absolut dazu, das ist für mich in der Vergangenheit immer ein Highlight olympischer Spiele gewesen. Als ich vor ca. 1,5 Jahren etwas ernsthafter begonnen habe, mich mit dem Plan London 2012 zu besuchen zu beschäftigen, war relativ schnell klar: Die Tickets werden ein Problem. Leider sogar ein verhältnismäßig großes, weil olympische Spiele offensichtlich weltweit doch einen gewissen Reiz auslösen und zudem die Engländer total heiß auf das erste Großereignis seit vielen Jahren waren. Es gab also irgendwann Anfang 2011 eine offizielle Ticketverlosung an der ich teilgenommen habe. Mehr oder weniger unkonzentriert allerdings. Nur ein Account, nur absolute Highlights ausgewählt, wie man das in der Ticketjagd halt so macht. Trotz des fehlenden Einsatzes hatte ich Glück und mir wurden sogar Tickets zugelost. Natürlich kein Schwimmen, kein Leichtathletik, oder ähnliches. Nein, es die Organisatoren hatten für mich Beachvolleyball und Dressurreiten vorgesehen.

Und was soll ich sagen? Ich war damit total happy! Weil ich beides noch nicht live gesehen habe und speziell Dressurreiten bei Heike ganz oben in der Wertigkeit steht. Alles fein also.

Die nächsten 12 Monate hab ich mich nicht mehr sonderlich um Olympia und weitere Tickets gekümmert, da ich ja bedauerlicherweise mit voller Konzentration und Einsatz in Sachen Fußball unterwegs war. Nicht immer erfolgreich, wie man retroperspektiv zugestehen muss. – Eigentlich sogar ganz und gar unerfolgreich und traumatisch, wenn wir schonungslos werden wollen. – Wollen wir aber nicht.

Na ja, als jetzt Ende Juni die Europameisterschaft mit so einem unschönen Italien-Deja Vu in Polen für unsere Mannschaft zu Ende ging und ich wirklich endgültig keinen Bock mehr auf Fußball hatte, richtete sich meine gesteigerte Aufmerksamkeit doch noch mal etwas mehr auf die Olympischen Spiele in London 2012. Vor allem mein Ticket Ehrgeiz ist da dann endlich zum Leben erwacht. 😉 Ich dachte mir so: “Es kann doch wohl nicht sein, dass wir weder Leichtathletik, noch Schwimmen, noch Bahnradfahren sehen!” Neben der Eröffnungsfeier allerdings auch die 3 vermutlich schwersten Tickets der Olympiade.

Wie auch immer, ich habe mich der Herausforderung und dem leidigen Ticketmaster Ticketshop also ab da mit deutlich mehr Einsatz und Wille gewidmet und Zeit investiert. Viel Zeit. Zeit ist letztendlich, ich kann es nur wiederholen, im Ticketthema der entscheidende Schlüssel zum Sieg. Der Reiseplan stand ja schon seit geraumer Weile fest, somit ging es “nur” noch darum die Tage mit ein paar schönen typischen Olympia-Sportarten zu füllen. “Typisch” ist dabei ein sehr wichtiger Punkt, denn umgekehrt gab es von Beginn an für mich auch Sportarten, die in den Plänen nie eine Rolle gespielt haben. Ganz weit vorne in der Negativliste: Fußball, direkt gefolgt von Tennis, Boxen und… gut, es war zugegebenermaßen eher eine kurze Negativliste. 😉

Tja und plötzlich ohne sich zu versehen, ist man im Olympiapark und sitzt im Schwimmstadion!

Schwimmen war von der Ticketseite schon kompliziert, auch dem Umstand geschuldet, dass unser erster Tag in London der letzte Tag der Schwimmwettbewerbe war. Es gab also nicht mehr so besonders viele Optionen, genau genommen nur die eine. Erschwerend kam leider neben der nicht verfügbaren Tickets noch hinzu, dass die Organisatoren wirklich überaus stolze Preise für die einzelnen Sessions aufgerufen haben. Selbst für einen ticketpreisverdorbenen Menschen wie mich gibt es ja Grenzen und somit ging es nicht nur darum ein Ticket zu bekommen, sondern auch noch eines in einer niedrigen Preiskategorie. Oh, und natürlich nicht eines, sondern zwei zusammenhängende, es soll ja auch eine Herausforderung sein. 😉

Die Schwimmtickets habe ich jedenfalls eine Woche vor Beginn der Spiele, am späten Abend geschossen. Ein schöner Moment, in das Schwimmstadion wollte ich dann doch unbedingt rein. Der Ehrgeiz….

Bevor ich in der nächsten Episode ein bisschen was zum Schwimmen erzähle, muss ich aber zunächst über die erste Berührung mit Olympia in London schwärmen! Schwimmen war abends, als haben wir uns den Tag über etwas durch die Innenstadt treiben lassen. Ich muss sagen: Die Atmosphäre war ganz, ganz toll! :) Vom ersten Moment an, was ich so nicht erwartet hätte. Ich habe noch nie so viele Menschen aus aller Herren Länder in London gesehen! Eine total fröhliche, entspannte und komplett positive Stimmung, die da so durch die Straßen zog. Dazu muss man den Engländern ein Riesenkompliment machen: Das ist eine top, top, top organisierte Veranstaltung und zwar nicht nur um die Sportstätten herum, sondern in der ganzen Stadt. Millionen von hilfsbereiten, freundlichen Volunteers an jeder Ecke, super Ausschilderungen und eine absolute Ausrichtung der ganzen Stadt auf Olympia. Auch abseits des Olympiaparks, mitten in London, was es vermutlich besonders macht. Ich glaube da hatte jeder Besucher im Prinzip seinen eigenen Volunteer und so wie die alle drauf waren, müssen die echt jeden Morgen happy pills bekommen haben. Unglaublich begeistert und hilfsbereit. Ich muss gestehen: Das hätte ich den Engländern in der Form nicht zugetraut. Hey, sie haben sogar die Tube renoviert (nicht wenige sagen saniert!), da flackert noch nicht mal mehr während der Fahrt das Licht! 😉

Am Olympiapark im East End von London angekommen, waren wir als nächstes neugierig wie lange es wohl mit allen Sicherheitsmaßnahmen dauern würde, bis man zuerst auf dem Olympiagelände und danach in der jeweiligen Arena sein würde. Sicherheit war ja durchaus ein viel diskutiertes Thema vor den Spielen. Nimmt man die englischen Flughafensicherheitsschleusen als Maßstab, so war ich doch mental auf sehr umfangreiche Wartezeiten und lange Schlangen eingestellt.

Vor Ort dann die große Überraschung: das komplette Gegenteil war der Fall, es ging nämlich absolut schnell. Es gab eine zentrale Sicherheitskontrolle am Eingang zum Olympiagelände (auch diese durch viel Manpower und gute Organisation fast komplett ohne Wartezeiten) und danach konnte man sich frei bewegen und vor den Arenen wurden nur noch die Tickets kontrolliert. Das hat mir wirklich gut gefallen, weil es ausgesprochen schnell ging und man eben danach nicht überall erneut seine Tasche vorzeigen musste. Wie ihr sicher feststellen könnt, haben mich die Engländer in so einigen Punkten nachhaltig überrascht und beeindruckt, vor allem aber in diesem! Ich hätte niemals gedacht, dass der Einlass so problemlos und stressfrei von statten geht.

Hat man dann die Sicherheitsschleusen hinter sich gelassen und gelangt auf das Olympiagelände, hat sich bei mir direkt die nächste Überraschung eingestellt: Das ist alles viel, viel riesiger, als ich das erwartet hätte! Das ganze Gelände, aber eben auch die Arenen. Als erstes sieht man vom Stratford Eingang die Schwimmhalle. Halle beschreibt es nur sehr unzutreffend, denn das ist eine riesige Schwimmarena! Komisch, die hatte ich irgendwie auch deutlich kleiner erwartet.

In dem Moment, in dem man das Gelände betritt, flasht es einen jedenfalls das erste Mal so richtig und man merkt, was für eine verdammt große und weltweit bedeutende Veranstaltung eigentlich olympische Spiele sind! Ich hätte bisher immer gedacht, die Olympics sind in etwa mit einer Fußballweltmeisterschaft vergleichbar. Erlebt man das aber live vor Ort und sieht die Dimensionen, stellt man recht schnell fest, dass dies aber ein totaler Fehlglaube war. Olympische Spiele sind doch noch mal eine ganz andere Hausnummer! Definitiv die größte Sportveranstaltung der Welt.

Wir sind dann ein bisschen über das Gelände geschlendert und haben die ganze Atmosphäre, die vielen Menschen und die zahlreichen Arenen einfach mal intensiv auf uns wirken lassen. Ich persönlich fand diese erste Stunde der Berührung mit Olympia, den ersten Besuch im Olympic park schon etwas sehr besonderes. Der Moment hat jedenfalls einen schönen Platz in meiner virtuellen “very special” Schublade bekommen. :)

Irgendwann wurde es aber dann auch mal Zeit für ein wenig Livesport. Die Chronistenpflicht ruft, man ist ja nicht zum Spaß da. 😉 Wir sind also gemütlich zum Schwimmstadion gegangen, denn dort stand das erste sportliche Highlight auf dem Programm: Schwimmen oder auch der Beste aller Zeiten!

Freut euch auf Episode 2.

2 Responses to “Olympic Diaries London 2012 Episode 1: Der Auftakt”

  1. Olympic Diaries London 2012: Schwimmen und der Beste aller Zeiten! | Livesportfan Blog Says:

    […] Schwimmen sollte also der Startschuss unseres persönlichen Olympiafahrplans sein. Wie in der ersten Episode schon erwähnt, steht Schwimmen für mich, wie wenig andere Sportarten, für olympische Spiele. Ich […]

  2. Heike Says:

    Pretty in pink and purple! Ein tosender Applaus für die wunderbaren, gut gelaunten, extrem hilfsbereiten, sympathisch durchgeknallten, zauberhaften Volunteers! Diese Pillen will ich auch! 😉 Ich bin sicher: Stratford Station is currently very busy! Thank you, London!

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